Was ist Schröpfen

Schröpfen bzw. die Schröpfmassage ist ein sehr effizienter Weg um Bewegung in verspannte Muskeln zu bringen. Es gibt oft den Anstoß, der jede weitere Behandlung erst so richtig wirken lässt.

In meiner Praxis kombiniere ich Schröpfen gerne mit einer kurzen Shiatsu Behandlung. Das ist oft die ideale Kombination für bereits chronisch gewordenen Beschwerden.

Schröpfen Anwendungsbereiche

Abgesehen von der Behandlung von Verspannungen gibt es noch viele weitere Anwendungsbereiche:

  • Hoher Muskeltonus in den Oberschenkeln (daher z.B. Knieschmerzen)
  • Schulterschmerzen
  • Gastritis, Magenschmerzen
  • Akute Erkältung
  • Akute Regelschmerzen
  • Migräne und andere Kopfschmerzen
  • Immunstärkung bei Infektanfälligkeit
  • Zur Unterstützung während oder unmittelbar nach Fastenkuren

Falls du auf der Suche nach einem Weg zur Milderung von Cellulitis bist: Ja, auch da können Schröpfmassagen helfen. Allerdings: Es kann anfangs ziemlich weh tun. Und es erfordert Geduld und Konsequenz. Ich empfehle dir, ein darauf spezialisiertes Institut zu suchen. Falls du zu Hause täglich behandeln möchtest, zeige ich dir gerne in einem einzigen Termin, wie du das machst.

Wie Schröpfen wirkt

Die Schröpfbehandlung ist eine Jahrtausende alte Heilmethode. Durch ein mehr oder weniger starkes Vakuum wird ein Reiz auf das darunter liegende Gewebe ausgeübt, wodurch in diesem Bereich die Zirkulation von Blut und Lymphflüssigkeit angeregt wird.

Schröpfbehandlung

Geschröpft wird über sogenannten Gelosen oder ausgewählten Akupunkturpunkten. Gelosen sind Verhärtungen im Unterhaut- und Muskelgewebe.

Durch Reize an der Körperoberfläche können Prozesse im Inneren des Körpers beeinflusst werden. Über die Meridiane besteht eine Verbindung zu den inneren Organen wie Leber, Magen, Niere und Darm. Diese werden in ihrer Arbeit unterstützt und zur Selbstheilung angeregt. Eine Störung eines Organs wirkt sich über die gleichen Verbindungen auch zurück auf die entsprechenden Hautareale aus. Diese sind dann oft schmerzhaft oder es lassen sich Verhärtungen ertasten.

Bei der Schröpfkopfmassage zieht der Behandelnde ein einzelnes Schröpfglas wiederholt über einen Körperbereich. Gegenüber klassischen Massagearten hat sie den Vorteil, dass sie auch tief liegende Gewebeschichten erreicht.

Nach dem Schröpfen

Nach der Behandlung ist es wichtig, die geschröpften Hautbereiche vor Kälte und Zugluft zu schützen, sowie ausreichend Flüssigkeit zu trinken um den Körper beim Abtransport von Giftstoffen zu unterstützen. Saunieren und Schwimmen sind keine guten Ideen.

(Neben)wirkungen

Durch den Unterdruck, der auf das Gewebe wirkt, können blaue Flecken entstehen. Je nachdem, wie gut durchblutet das betroffene Gewebe ist, verschwinden diese Hämatome innerhalb weniger Tage oder erst nach bis zu 12 Tagen. Eine regelmäßige Anwendung fördert die Durchblutung des Gewebes. Mit der Zeit entstehen in der Regel nur mehr schwache bis gar keine Hämatome – das ursprüngliche Problem ist beseitigt.

Schöpfbehandlung blaue Flecken

Der Unterdruck wirkt wie eine Bindegewebsmassage, was wiederum die Zirkulation von Qi, Blut und Lymphflüssigkeit aktiviert. Stagnation, die tief in der Muskulatur liegt, kann sich auflösen. Aus westlicher Sicht wird der schmerzlindernde Effekt durch die Freisetzung von Endorphinen und den verstärkten Abbau von Prostaglandinen (das sind an Entzündungen und Schmerzen beteiligte Lokalhormone) verursacht. Der Stoffwechsel in den Zellen und damit dem Gewebe wird aktiviert, das Immunsystem und die Selbstheilungskräfte angeregt.

Als weitere Nebenwirkung kann ein leichter Muskelkater auftreten, der nach 1-2 Tagen wieder verschwindet. Es ist ein Zeichen für einen aktivierten Stoffwechsel im Muskel- und Bindegewebe. Zur Unterstützung kannst du ein warmes Bad mit Basenzusätzen nehmen.

Schröpfen im Sportbereich

Im Sportbereich ist Schröpfen hervorragend geeignet, um schlecht durchblutete Muskelverspannungen zu lösen, die zum Beispiel Schmerzen im Schulter-, Nacken- oder Lendenbereich verursachen. Ein weiteres Beispiel sind durch Fehlbelastungen entstandene Verhärtungen in der Oberschenkelmuskulatur, die sich wiederum auf das Knie auswirken können. In den meisten Fällen ist eine sofortige Entspannung spürbar.

Wie oft muss behandelt werden?

Wie so oft, gibt es auch hier keine allgemein gültige Regel. So individuell die Beschwerden sein können, so individuell ist die Behandlung.

Nach meiner Erfahrung in meiner Praxis ist es z.B. bei Bodybuildern sinnvoll, alle 2-4 Wochen zu Schröpfen. Hier lagert der Körper laufend Giftstoffe im Körper ab. So lange große Muskelpartien immer wieder über deren Grenze hinaus belastet werden, ist Schröpfen sinnvoll. Oft kommt hier noch unnatürliche Ernährung wie Proteinshakes und andere Mittelchen hinzu, die der Körper nicht immer zur Gänze verstoffwechseln kann.

Aber auch übermäßig viel Sitzen (Bürotätigkeit, lange Autofahrten im Außendienst etc.) und Stress führen zu einem ähnlichen Bild. Bei der ersten Schröpfbehandlung ist meist der ganze obere Rücken mit blauen Flecken übersäht.

Wann die nächste Behandlung angebracht ist, ist leichter zu beantworten: Blaue Flecken sollten großteils wieder abgeklungen sein, bevor man auf die selbe Stelle wieder einen Schröpfkopf aufsetzt. Bei chronischen Beschwerden bedeutet das in den allermeisten Fällen eine wöchentliche bis zweiwöchentliche Behandlung über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten. Bei akuten Beschwerden kann unter Umständen eine Behandlung ausreichen oder in Abständen von wenigen Tagen geschröpft werden, bis die Beschwerden verschwunden sind.